Drumsticks-Ratgeber

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Welcher ist der richtige für dich?

Bei der riesigen Auswahl an Drumsticks kann man schnell den Überblick verlieren. Damit ihr wisst, wie ihr den richtigen Stick für euch findet, gibt es unseren Drumsticks-Ratgeber!

Drumsticks gibt es mittlerweile wie Sand am Meer – nur hat mittlerweile (gefühlt) jeder Drumstick eine eigene Größe, Form, ist aus unterschiedliche Materialien gefertigt und so weiter. Wieso aber gibt es überhaupt so viele Unterschiede, und wie findest du den richtigen?

Drumsticks sind quasi das unmittelbare Verbindungsstück vom Drummer hin zum Instrument – und damit sehr wichtig. Der Drummer sollte mit den Drumsticks mühelos zurechtkommen und sich „sicher“ damit fühlen. Welcher Stick der richtige ist, hängt auch von der Art von Musik ab, die gespielt wird. Wenn man die Suche von dieser Seite aus angeht, bieten die Hersteller durch eine (mehr oder weniger) konsequente Kategorisierung einen ersten Anhaltspunkt.

Drumsticks-Ratgeber – 5A, 2B…der Geheimcode

Drumsticks-Ratgeber 7A 2B Vergleich
Vergleich der Dicke zwischen einem 7A- und einem 2B-Drumstick von Vic Firth.

Recht schnell begegnet man bei der Suche nach Drumsticks seltsamen Kürzeln, mit denen Drumsticks scheinbar eingeordnet werden. Sehr oft liest man zum Beispiel 5A, 5B, 2B oder auch 7A. Es gibt aber auch „besondere“ und eher seltener anzutreffende Abkürzungen wie 8D oder ähnliches.

Mit diesen Kürzeln beschreiben die Hersteller generell gesprochen die Dicke des Drumsticks. Ein 2B-Drumstick beispielsweise ist im Durchmesser größer als ein 7A-Stick (siehe Abbildung rechts) und auch als ein 2A-Stick. Oft sind diese Drumsticks dann auch etwas länger (Veränderungen von +/- 2,5cm sind dort durchaus normal), wobei es durch eine Vielzahl von Mischungen in der Größe und Signature-Sticks mittlerweile noch schwerer geworden ist, einen allgemein gültigen Leitsatz zu treffen.

Was aber bedeutet das für den Drummer konkret? Die Kürzel geben einen groben Überblick und helfen bei einer ersten „Annäherung“, wobei vieles auf den persönlichen Geschmack, die Spielweise und auch das Drumset ankommt.

Ist man beispielsweise tendenziell im Jazz zuhause, so ist es wichtig, sensible (also dünne und leichte) Sticks zu haben, mit denen man feinfühlig spielen kann. Andersherum hat man im Metal- und Rock-Bereich oft schwere Becken, die erst mit dem nötigen „Rumms“ anfangen zu klingen. Hier wären beispielsweise eher 2B- oder 2A-Drumsticks angesagt.

Insbesondere bei der Größe jedoch gilt: Ausprobieren ist ein Muss! Es gibt zum Beispiel viele Metal-Drummer, die auf einen klassischen 5A-Stick oder noch dünnere Sticks setzen, weil sie sehr leicht sind. Hier muss jeder „seine“ Größe finden.

Drumsticks-Ratgeber – Holz oder Hightech?

Der überwiegende Großteil aller Drumsticks wird ganz klassisch aus Holz gefertigt. Holz ist aber nicht gleich Holz; auch hier kommt vieles auf den persönlichen Geschmack an.

Sticks werden sehr oft und gerne aus Hickory hergestellt, es werden aber auch Eiche, Ahorn und einige andere Hölzer verarbeitet. Dabei unterscheiden sie sich zum Beispiel in der Dichte (also Gewicht) und der Härte. Ausgehend davon sind manche Hölzer langlebiger, während andere sich schneller abnutzen. Einige absorbieren Beckenschläge besser, sodass sich der „Rückstoß“ nicht so sehr auf den Körper (vor allem die Handgelenke) des Drummers auswirkt. Generell gilt hier, das man eine Zeit lang mit verschiedenen Hölzern experimentieren sollte. Bereits beim Kauf sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Maserung eines Sticks gleichmäßig verläuft und er keine Biegungen oder „Dellen“ hat (Tipp: die Sticks einfach mal hin und her rollen!).

Drumsticks-Ratgeber Ahead-Sticks
Ahead bietet Drumsticks aus einem Aluminiumkern mit austauschbarem Kunststoffüberzug an.

Seit einigen Jahren werden auch „alternative“ Materialien immer beliebter: Drumsticks aus Carbon oder Aluminium haben den Vorteil, dass sie maschinell gefertigt werden, somit also alle nahezu identisch sind, und eine höhere Lebensdauer als Drumsticks aus Holz haben. Das Spielgefühl ist hierbei anders und der Anschaffungspreis natürlich auch etwas höher, aber Drummer, die einen unüblich hohen Stickverbrauch haben (und davon gibt es viele), sollten sich diese Alternativen anschauen.

Drumsticks-Ratgeber – (Nicht nur) die Spitze des Eisbergs

Die Dicke, Länge und das Material haben einen erheblichen Einfluss auf die Auswahl des Drumsticks, soweit sind wir schon mal. Doch wie sieht es aus mit der generellen Form?

Man greift den Stick irgendwo zwischen dem Ende und dem Schaft, ganz grob gesprochen also meistens ca. im ersten Drittel. Aber halt, hier folgt der nächste wichtige Punkt: Je nach Dicke, Länge und Schulter-Form (dazu gleich mehr) verlagert sich der optimale Punkt von Stick zu Stick. Dieser optimale Punkt ist der, an dem der Stick weder nach hinten noch nach vorne wegkippt. Auch das wirkt sich wiederum auf das Spielverhalten aus.

Begeben wir uns weiter nach vorne, so kommen wir zur Schulter des Sticks. Das ist der Punkt, ab dem er sich zur Spitze hin verjüngt. Dieser Bereich beeinflusst besonders das Beckenspiel, da man diese sehr oft mit der Schulter anschlägt. Wie unterschiedlich eine Schulter geformt sein kann, seht ihr in der unteren Abbildung.

Drumsticks-Ratgeber Kopf
Drumsticks-Ratgeber: Übersicht über Kopfformen.

Die Spitze beziehungsweise der Kopf des Sticks hat jedoch einen noch sehr viel größeren Einfluss auf den Sound. Generell kann man einige Formen unterscheiden: Oval, Eichel, Kugel, Fass, Tropfen und die Köpfe, die mit Nylon überzogen sind. Auch hier gibt es mittlerweile „Mischformen“.

Wichtig bei diesen Formen ist die Auflagefläche, die auf das Fell/Becken trifft. Ist diese klein, so ergeben sich tendenziell höhere Frequenzen. Andersherum hat z.B. eine Fass-Form eine große Fläche, die auf das Instrument trifft; somit werden die Frequenzen tiefer und ein „punchiger“ Sound entsteht.

Eine Sonderform ist hier der Nylon-Kopf: durch das besondere Material wird die Ansprache extrem definiert, was zum Beispiel auf einem Ride-Becken sehr gut hörbar ist. Manche bevorzugen diesen klaren Klang, anderen fehlt die Wärme des Holzes im Sound.

Drumsticks-Ratgeber – Den Legenden nacheifern

Wie man sieht, kann die Auswahl des richtigen Drumsticks eine knifflige Herausforderung werden, und viele werden sogar nach mehreren Modellen noch nicht den „Richtigen“ gefunden haben. Für diese kann ein Blick auf die zahlreichen Signature-Modelle von bekannten Drummern lohnenswert sein.

Mittlerweile gibt es eine große Anzahl an sehr speziellen Sticks, die oftmals in der Form, Länge etc. Mischungen aus klassischen Größen bilden. Schlagzeuger, die mit konventionellen Größen Probleme haben, könnten deswegen mit einem dieser Signature-Sticks glücklich werden.

Drumsticks-Ratgeber – Spickzettel mit 4 Tipps zum Schluss

  1. Der Teufel steckt im Detail! Selbst minimale Features wie die Kopfform können große Auswirkungen auf den Sound haben. Achte also ganz genau auf die Kleinigkeiten (Länge, Kopfform, Schultertyp,…).
  2. Halte Dich nicht an „Konventionen“! Auch als Metal-Drummer kann man 7A-Sticks ausprobieren. Wenn sie für DICH funktionieren, ist das die Hauptsache.
  3. Ein bisschen Eingewöhnungszeit muss sein! Einen neuen Stick nach einer Minute wegzulegen, weil er angeblich nicht funktioniert, ist Unfug. Deine Hände müssen sich erst einmal an das neue Spielgefühl gewöhnen – also gib‘ allen Drumsticks die gleiche Chance.
  4. Der Richtige ist dabei! Es gibt für jeden Drummer den richtigen Drumstick. Lass dich bei der Suche nicht entmutigen und denk daran, dass Signature-Modelle nicht nur für Fans des Drummers gemacht sind.
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